WoW: Kommt bei der Entwicklung eine KI zum Einsatz? "Ja und nein" - laut dem Chef

WoW: Kommt bei der Entwicklung eine KI zum Einsatz? "Ja und nein" - laut dem Chef

Auch bei Blizzard kommt die KI bei der Entwicklung der eigenen Spiele zum Einsatz. Allerdings nicht in jedem Bereich, wie WoW-Chef John Hight in einem Interview betonte.

Obwohl es sie schon viele Jahre gibt, ist die Künstliche Intelligenz erst in der jüngeren Vergangenheit durch ChatGPT und Co. in den Fokus der Gesellschaft gerutscht. Dabei wechselt die Gefühlslage der Menschen zwischen Skepsis, Erstaunen und Beunruhigung.

Denn mittlerweile zeigt sich immer deutlicher, wie mächtig die neuen KI-Generationen sind und was sie alles bereits können. Ein Blick ins Internet reicht und man sieht Unmengen von KI-generierten Texten, Bildern und Videos - und einige davon sind kaum von der Realität oder dem Schaffen eines Menschen zu unterscheiden.

Und auch Firmen setzen vermehrt auf die KI, um sich die Arbeit zu erleichtern. Schon jetzt ist es kein Problem, sich Designs von der Künstlichen Intelligenz erstellen zu lassen - wenn man sie vorher mit genug Vorbildern füttert. Das wiederum führt zu der Angst, dass die KI bald alle kreativen Jobs übernehmen wird - und diese Befürchtung fand ihren Weg in eine Interview-Frage an den WoW-Chef John Hight.

"Ja, wir nutzen die KI bei den Designs" - sagt der WoW-Chef

So wurde John Hight im IGN-Interview gefragt, inwieweit die KI bei Blizzard bereits zum Einsatz kommt und der WoW-Chef war erfrischend offen. So erzählte er unverblümt, dass man bereits seit einigen Jahren das "maschinelle Lernen", auch als KI bekannt, an diversen Stellen einsetze... primär in der Design-Abteilung.

Dabei gehe es aber nicht darum, die KI "kreativ" arbeiten zu lassen und damit die Designer zu ersetzen. Stattdessen soll die KI die unbeliebten Arbeiten abnehmen. Dazu gehört beispielsweise die Anpassung einer neuen Rüstung an die Modelle der verschiedenen Völker.

John Hight ist seines Zeichens der General Manager und damit gewissermaßen der Chef bei WoW.

John Hight ist seines Zeichens der General Manager und damit gewissermaßen der Chef bei WoW. 

90 Prozent davon übernimmt die KI und die Designer müssen dann nur noch feinschleifen und polieren. Darüber seien die Designer nicht unglücklich, sondern extrem froh. Viel weiter wolle man bei Blizzard aber zum aktuellen Zeitpunkt nicht gehen, führt John Hight weiter aus.

  • "Ich glaube, die Künstler im Team haben Angst, dass die KI eingesetzt wird, um ihnen den Job wegzunehmen, und sie wollen auf keinen Fall, dass ihre Arbeit ohne ihre Erlaubnis oder ohne Anerkennung verwendet wird. Die rechtlichen Fragen, inwieweit wir diese Technologie nutzen könnten, sind geklärt. Aber wir nutzen sie nicht. Wir verwenden keine generative KI in WoW."

Keine generative KI bedeutet, dass die Künstliche Intelligenz nichts selbstständig erschafft. Sie wird also lediglich unterstützend eingesetzt, um wie im obigen Beispiel extrem repetitive und wenig fordernde Aufgaben zu übernehmen und zu erleichtern - wie beispielsweise das Einfärben von 300 alten Waffen.

Das ist zumindest der aktuelle Stand der Dinge. Mit voranschreitender Technologie kann sich das aber natürlich noch ändern. Wer weiß, was die KI in fünf oder zehn Jahren alles kann und ob man sich es bei Blizzard dann noch leisten kann, darauf zu verzichten. Bis dahin müssen aber zumindest die Designer nicht um ihren Job fürchten - schon gar nicht, solange es den Handelsposten in WoW gibt.

Quelle: Buffed